Vor was haben Katzen Angst?

Vor was haben Katzen Angst?

Es ist mir etwas peinlich, das zuzugeben, aber ich habe in Lunas erstem Jahr einige Fehler gemacht. Der denkwürdigste war bei einem großen Putztermin. Voller Vorfreude brachte ich einen neuen Staubsauger nach Hause, doch sobald ich ihn einschaltete, erschrak Luna so sehr, dass sie ihren Katzennapf umwarf. Als ich sie mit gesträubtem Fell unter dem Bett herumhuschen sah, dämmerte es mir: Was uns alltäglich erscheint, kann für Katzen zu einem „Monster“ werden.

In den letzten drei Jahren habe ich von einer unerfahrenen Katzenliebhaberin langsam die Grundlagen gelernt. Heute möchte ich von einigen der kleinen, versteckten Ängste von Katzen erzählen und wie ich Luna geholfen habe, eine ruhige und gelassene kleine Katze zu werden.

Plötzliche laute Geräusche - Pawsometime

So viele „kleine Monster“ verstecken sich im Haus?

Vielleicht wissen Sie nicht, dass Katzen oft vor folgenden alltäglichen Dingen am meisten Angst haben:

1.Plötzliche laute Geräusche

  • Staubsauger, Föhn und andere „lärmende Monster“: Lunas Angst vor Staubsaugern ist stufenweise. Sie verträgt einen normalen Handstaubsauger, aber sobald ein leistungsstarker Staubsauger anspringt, rastet sie aus. Später fand ich heraus, dass das daran liegt, dass niederfrequente Vibrationen eher mit natürlichen Gefahrensignalen in Verbindung stehen.
  • Plötzliche laute Geräusche: Denken Sie an Sommergewitter. Einmal renovierte ein Nachbar, und das Geräusch der Bohrmaschine hinderte Luna drei Tage lang am Fressen. Schließlich musste ich ihr ein Versteck mit Schallschutzmatten suchen.
  • Subtile, aber ungewöhnliche Geräusche: Schon das Geräusch von reißendem Klebeband oder fallenden Schlüsseln ließ sie alarmiert aufhorchen.

2.Ungewohnte Veränderungen

  • Möbel umstellen: Letzte Woche habe ich meinen Schreibtisch ans Fenster gestellt, in der Hoffnung, Luna eine bessere Sicht zu ermöglichen. Sie mied diesen Bereich zwei ganze Tage lang. Katzen orientieren sich an auswendig gelernten Karten, und selbst die kleinste Veränderung kann dazu führen, dass sie ihren Orientierungssinn verlieren.
  • Neue Gegenstände: Eine neue Stehlampe, ein Gemälde, das mir ein Freund geschenkt hat, oder auch eine andere Vorhangfarbe – Luna beobachtete sie lange aus sicherer Entfernung, maß sie mit ihren Schnurrhaaren und vergewisserte sich mit ihrer Nase, dass sie harmlos waren, bevor sie sich näherte.
  • Veränderungen im Geruch: Einmal wechselte ich zu einer neuen Duschgelmarke, und Luna weigerte sich tatsächlich, sich von mir halten zu lassen. Später erfuhr ich, dass Katzen Menschen am Geruch erkennen und plötzliche Geruchsveränderungen sie unruhig machen können.

Meine Erfahrung: Ich habe gelernt, schrittweise Veränderungen vorzunehmen. Wenn ich zum Beispiel neue Möbel brauche, stelle ich sie ein paar Tage in eine Ecke, damit Luna sich daran gewöhnen kann, bevor ich sie offiziell benutze. Ich habe zu Hause immer ihren „sicheren Ort“ – ich lasse die Unterseite meines Bettes bewusst frei, um ihren vertrauten Geruch zu bewahren; ihre alten Decken lagere ich oben auf dem Schrank – das sind ihre psychologischen Sicherheitszonen.

Schwarze Katze - Pawsometime

Stimmen von Menschen mit sozialer Angststörung

Obwohl Luna zu Hause dominant wirkt, ist sie in Wirklichkeit ein ziemlicher „Bullshit“:

– Die komplexe Psychologie im Umgang mit Fremden: Wenn Freunde zu Besuch kommen, durchläuft Luna einen Zyklus aus Neugier, Vorsicht, Beobachtung und Sondierung. Anfangs späht sie nur durch den Türspalt, läuft dann in Sicherheitsabstand von drei Metern auf und ab und nimmt erst dann ein Leckerli an. Wirkt die andere Person jedoch übermäßig enthusiastisch, zieht sie sich sofort in sichere Entfernung zurück.

– Tierarztphobie: Sobald die Katzentüte herausgenommen wird, weiß Luna, dass sie zum Tierarzt muss. Auf dem Untersuchungstisch war ihr Herzschlag so schnell, dass ich ihn deutlich spüren konnte. Später stellte ich fest, dass dies an der Mischung von Angstpheromonen anderer Tiere in der Klinik lag.

– Sozialer Druck durch ihre eigene Katze: Obwohl Luna ein Einzelkind ist, laufen gelegentlich streunende Katzen an ihrem Fenster vorbei. Wenn sie das tun, krümmt sie den Rücken und gibt ein tiefes „Woll“ von sich – ein katzenartiges Warnsignal. Interessanterweise beobachtet sie die Katze eines vertrauten Nachbarn einfach mit gelassenem Blick.

Meine Antwort: Wenn ich jetzt Gäste habe, weise ich sie im Voraus auf die „Katzenetikette“ hin: Sie nicht direkt anschauen, nicht die Hand reichen und der Katze die Initiative überlassen. Ich stelle außerdem interaktives Spielzeug als „soziale Requisiten“ bereit, wie zum Beispiel eine Katzenangel, damit Gäste mit Luna spielen können. Das wahrt eine sichere Distanz und fördert gleichzeitig eine positive Bindung.

Momente, die Katzen in die Knie zwingen

  • Transportangst: Luna setzte Katzentaschen früher mit negativen Erfahrungen gleich. Später änderte ich das: Ich hatte das ganze Jahr über eine Katzentasche im Wohnzimmer und betrachtete sie als ihr tägliches Utensil. Ich deckte sie mit einer Decke ab, die nach ihr roch, und versteckte gelegentlich Leckerlis darin. Jetzt geht sie oft alleine dorthin, um ein Nickerchen zu machen, und die Tasche ist zu ihrem „sicheren Ort“ geworden.
  • Angst vor der Pflege: Lunas Krallenschneiden war früher eine Herausforderung. Mittlerweile habe ich gelernt, dass das richtige Timing entscheidend ist. Jetzt mache ich es nur noch, wenn sie nach dem Essen schläfrig ist, und schneide immer nur zwei oder drei Krallen auf einmal und verteile den Vorgang über mehrere Tage.
  • Angst vor Fesseln: Katzen hassen es, festgebunden zu werden. Einmal versuchte ich, Luna in einen Tieranzug zu stecken, und sie erstarrte sofort und lief mit zuckenden Händen und Füßen. Später wurde mir klar, dass dies ihre wichtigste Fluchtmöglichkeit einschränkte.

Tipps: Ich habe die „Leckerli-Ablenkungstechnik“ entwickelt. Zum Beispiel lasse ich sie Katzensauce lecken, bevor ich ihr die Krallen schneide, und schmiere während des Badens Fleischpaste auf den Badewannenrand. Jetzt sind diese Pflegezeiten zu Snackzeiten geworden, auf die sie sich freut.

Viele Kätzchen - Pawsometime

Eine bewährte, effektive dreistufige Beruhigungsmethode

Nach wiederholtem Üben habe ich diese Methode entwickelt:

  1. Angstsignale verstehen

    Wenn Luna Angst hat, verformen sich ihre Ohren zu Flugzeugohren, ihr Schwanz wird eng an ihren Körper gelegt und ihre Pupillen weiten sich. Sobald ich diese Signale erkenne, unterbreche ich das Verhalten und gebe ihr Raum.

  2. Stufenweises Desensibilisierungstraining

    Am Beispiel eines Staubsaugers bestand unser Training aus fünf Schritten:

    ✦ Einen Snack neben einen stationären Staubsauger legen.
    ✦ Den Staubsauger einstecken, aber nicht laufen lassen.
    ✦ Den Staubsauger eine Sekunde lang einschalten und dann sofort wieder ausschalten.
    ✦ Den Staubsauger fünf Sekunden lang auf niedriger Stufe laufen lassen.
    ✦ Den Staubsauger normal benutzen, aber ihr erlauben, den Raum zu verlassen.

    Der gesamte Prozess dauerte zwei Wochen, wobei jede Verbesserung belohnt wurde.

  3. Umgebungsoptimierung

    Ich konzentriere mich derzeit auf die Gestaltung der Katzenbewegung:

    ● Jeder Raum hat einen erhöhten Beobachtungspunkt (Kletterbaum, Kissen auf dem Schrank).
    ● Fluchtwege an wichtigen Stellen einrichten (z. B. den Bereich zwischen Sofa und Kratzbaum freihalten).
    ● Vertraute Gegenstände behalten (ihr Lieblingskratzbaum wurde seit drei Jahren nicht ersetzt).

Katzenklettergerüst - Pawsometime

Abschließende Gedanken:

Jede Katze hat ihre eigene Persönlichkeit. Luna mag den Staubsauger immer noch nicht, aber sie kann sich jetzt in der Nähe ruhig am Fell reiben. Der Schlüssel liegt darin, ihre Ängste zu verstehen und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

So wie jetzt, wenn es draußen regnet, erinnert mich der Anblick von Luna, die friedlich auf meinem Schoß schläft, an das gegenseitige Verständnis, das wir in den letzten drei Jahren entwickelt haben. Ich glaube, dass auch Sie mit geduldiger Beobachtung das Geheimnis finden können, mit Ihren eigenen pelzigen Freunden auszukommen. Denn ihre Ängste zu verstehen ist der beste Weg, sie zu lieben.

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